13. Krankenhaus

Patricia saß gerade mit ihrem Mann, Barby, Jimmy und Maike sowie Kira an ihrem Küchentisch und wusste nicht mehr weiter. Sie hatte bereits alle Freunde und Bekannten der Beiden angerufen, auch den wutschnaubenden Designer hatte sie wachgeklingelt, aber keiner hatte die Beiden gesehen, sie erfuhr, dass sie niemals bei dem Designer angekommen waren. Jimmy und Denis waren sogar die Strecke abgefahren, die die Beiden hätten nehmen müssen, aber nichts. Die beiden Brüder waren spurlos verschwunden. Sie waren alle krank vor Sorge, dass den Beiden etwas zugestoßen sein könnte und keiner hatte in dieser Nacht ein Auge zugemacht, bis Patricia endlich den erlösenden Anruf von Martin Heins erhielt.  „Sie haben die beiden gefunden“ stammelte sie atemlos. „Was ist passiert, wo sind sie jetzt?“ wollte Jimmy wissen. „Ich erzähl euch das auf der Fahrt. Kommt, wir fahren zum Krankenhaus.“ Sie stand auf, nahm ihre Handtasche und ging in Richtung Haustür.  

„Ähm, Patricia.“ Sie drehte sich zu ihrem Mann um „Ja?“ „Wie wär’s wenn du dir erst mal den Schlafanzug ausziehst und auch die Pantoffeln gegen Straßenschuhe tauschst?! Geh hoch, ich besorge uns derweil ein Taxi.“  

„Neeeeiiin“ schrie Jimmy. „Kein Taxi!!!! Lieber gehe ich zu Fuß!!“ Während Patricia in Richtung Schlafzimmer ging um sich umzuziehen, begann Denis zu lachen „Ach Jimmy, wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass du SCHON WIEDER mit DIESEM Taxifahrer fahren musst... Hm?“ - „Sehr groß sogar. Der Kerl verfolgt mich.“ – „Ach was. Außerdem hol ich uns doch ein Großraumtaxi und soweit ich weiß fährt dein Freund einen normalen Kombi, oder?“ . „Er ist nicht mein Freund. Der Typ ist wahnsinnig.“ – „Dann passt er ja zu dir. So, nun zieht euch schnell etwas über, wir fahren ins Krankenhaus.“  

Er rief ein Taxiunternehmen an und sah dann die Wartenden missmutig an. „Was ist los?“ Barby schwante nichts Gutes. „Heute ist irgend so eine Promi-Veranstaltung, mit anschließender After-Show-Party und dort sind gerade die ganzen Taxis hin. Wir müssen uns gedulden, kann durchaus eine halbe bis dreiviertel Stunde dauern. So setzten sich alle erneut in die Küche und warteten ungeduldig auf das Klingeln des Taxifahrers. Keiner sprach in dieser Zeit ein Wort, nur das Ticken der Uhr war zu hören, sowie Patricias Fingernagel, mit dem sie ab und zu rhythmisch auf die Tischplatte klopfte. Dann kam das erlösende Klingeln und alle sprangen auf und stürmten aus der Tür.  

„Ich will zuerst“ – „Nein, ich“ Jimmy und Patricia steckten im Türrahmen fest, weil keiner nachgeben wollte. „Geht es jetzt irgendwie mal weiter, da vorne“ meckerte Meike von hinten. „Er lässt mich nicht vorbei.“ – Nee, sie lässt mich nicht vorbei.“ Doch dann schafften sie es und Jimmy sauste als erster zum Taxi und ein gellender Schrei entfuhr seinem Mund. Auch die anderen hatten inzwischen aufgeholt und sahen Jimmy entgeistert an. Dann kam der Taxifahrer auf sie zu. „Guden Dach. Isch bin zur Zeeeid der eeenzischte verfüügbore Midarbeider. Endweder foahrn Se mid mia, oder gar nisch.“ Er stand mit verschränkten Armen gegen sein Taxi gelehnt und sah die Familie wartend an. „Alsoo?“  

„Nein, ohne mich“ brüllte Jimmy „ich sag’s doch. Der ist wahnsinnig. Der verfolgt mich.“ Doch Patricia zog an seinem Arm. „Ist gut. Wir fahren mit Ihnen.“ Sie wollte gerade die Tür aufziehen, als der Taxifahrer ihr auf die Schulter tippte „Aba der Herr Tschimmy, der sollde aufhör’n zu schrein, sonsd foahr isch nisch.“ Patricia sah Jimmy böse an „Jetzt reiß dich mal zusammen. Wir müssen zu Paddy und Angelo.“  

„Letztes Mal ist der auch zehn Mal um das Krankenhaus drum herum gefahren.“ – „Stimmd ja gor nisch. Und für Ihre Beule beeim letzt’n Mol. Dafür kann isch nischt.“ Giftig standen die Beiden sich wieder gegenüber und warfen sich böse Blicke zu. Doch dann beendete Patricia das ganze und zog Jimmy hinter sich her ins Auto. Kira und Meike folgten ihr. Nur Denis blieb bei den Kindern, da er zusätzlich zu seinen auch noch die von Angelo und Kira sowie die von Meike und Jimmy betreuen musste. Dann ging die Fahrt los.  

Die Taxifahrt zum Krankenhaus verlief relativ ruhig, bis zu dem Zeitpunkt wo Patricia sich, ohne Vorwarnung, mitten im Taxi übergab. Sofort hielt der Fahrer am Straßenrand an. „Oooh neeeei.... Was isn hia passiad? ‘Sch dreh dursch… Do krisch die Krise…” Patricia entschuldigte sich mehrere Male, doch der Taxifahrer wollte ihre Entschuldigung nicht annehmen. „Dos bezohln se mia, junges Frolleeen.“ Da schaltete Meike sich energisch ein „Sie spinnen ja wohl. Hier zahlt keiner auch nur einen Cent. Sie sind ja wohl versichert. Nun schwingen Sie ihren Arsch auf den Fahrersitz und sehen Sie zu, dass sie weiterkommen.“ Sie tätschelte Jimmys Knie, der zitternd neben ihr saß und Schweißausbrüche bekam. 

Der Taxifahrer setzte sich wutschnauben wieder auf den Fahrersitz und murmelte etwas was wie „Blödköbbe“ klang und wollte den Wagen wieder starten, doch plötzlich bekam das Taxi einen Stoß von hinten. Sie waren gerammt worden.  

„Oh nee, des fehlde ja nu noch... A Unfall...“ Eine schwarze Limousine mit verdunkelten Scheiben hatte sie von hinten gerammt. Die hintere Tür der Limousine ging auf und eine Person mit langen schwarzen, zerzausten Haaren stieg aus dem Auto aus und übergab sich im Gebüsch. Der Taxifahrer drehte sich zu Patricia um „Sehen Se. Der Tübbi da had’s auch geschaffd.“ Patricia sah ihn irritiert an „Das da ist ein Mann????“ Er nickte „Jo. Kenn se den etwa nisch?“ Er sah alle an, doch er erntete nur Kopfschütteln. „Des ist der Bill von Dogio Hodel. Den hab ich och schon mal gefahr‘n“ nickte er stolz. Ein Raunen ging durchs Taxi. Den Namen hatten sie schon mal gehört. 

Der Taxifahrer stieg nun aus und ging zum Fahrer der Limousine, dieser war anscheinend auch gleichzeitig der Bodyguard, denn er war furchterregend stämmig und groß, auf der Nase saß eine dunkle Sonnenbrille „Se ham meen Taxi kabutt gemachd“ - „Na und?“ blaffte dieser zurück. „D.. d... d... des m.. müssen se mia bezahl’n...“ Inzwischen zitterte er am ganzen Leib vor Angst. Der Bodyguard stieg aus und baute sich vor dem Taxifahrer auf. „Muss ich?“  Aus der Limousine war lautes Kichern zu hören, welches schnell in einem Gelächter endete. Dann bekam der Taxifahrer ungewohnte Schützenhilfe. Jimmy stellte sich neben ihn, verschränkte die Arme vor dem Körper und sah den Bodyguard abfällig an „So, hör mal, Meister. Entweder bezahlen du, oder deine Jungs da drinnen dem armen Fahrer die Reparatur seines Taxis, oder du hast ein gewaltiges Problem.“  Der Bodyguard lachte ihn aus. Habt ihr das gehört, Jungs? Der Kleine hier droht mir.“  - "Mach ihn fertig“ tönte es aus dem Auto. Doch Jimmy hatte nicht umsonst Kampfsport gelernt, mit ein paar gezielten Tritten und Schlägen, die ihn zwar einschüchtern, aber nicht ernsthaft verletzen konnten, lag der Bodyguard auf dem Boden und gab keinen Ton mehr von sich.  

„Hey, war doch nur ein Spaß. Natürlich zahlen wir den Schaden. Nicht wahr, Jungs?“ Er ging zur Limousine, ließ sich ein paar Geldbündel aushändigen und drückte diese dem Taxifahrer in die Hand, der mit offenem Mund Jimmy hinterher sah, welcher sich soeben wieder ins Auto setzte. Dann ging er, immer noch verwundert, zurück zu seinem Taxi und startete es.  

Der Rest der Fahrt verlief dann auch ohne weitere Zwischenfälle und bald kamen sie am Krankenhaus an. Alle verabschiedeten sich vom Fahrer und waren froh, wieder aus dem Taxi heraus zu können.  

Dann liefen alle gemeinsam zur Information, Jimmy, der beim letzten Mal schlechte Erfahrungen mit dem glatten Boden des Krankenhauses gemacht hatte, ging vorsichtig Schritt für Schritt, auch wenn er dafür belustigte Blicke der Anderen erntete. „Oh guten Tag,“ schnurrte die Empfangsdame „was kann ich für Sie tun?“ und sah dabei Jimmy mit einem verführerischem Augenaufschlag an. Dieser erkannte sie auch wieder.  Sofort waren die Strapazen der Herfahrt vergessen, er stellte sich an den Tresen, zwinkerte ihr zu und flötete „das übliche, Schätzchen. Das dürftest du doch inzwischen bestens wissen.“ – „Du suchst deine Geschwister, richtig? Wen denn dieses Mal?“ zwitscherte sie ebenso vertraulich zurück. Eine wutschnaubende Meike stellte sich sofort zwischen die Beiden „Stopp mal... Sagen Sie uns einfach wo Angelo und Paddy liegen. Sofort.“ Sie hatte diese bestimmende Tonlage, dem niemand zu widersprechen wagte, die Empfangsdame sah sie nur böse an.  

„Waaas? Paddy Kelly liegt hier?“ Die Augen der Empfangsdame weiteten sich „Ich dachte, der ist im Kloster. Oh, den fand ich ja immer richtig süß, der hatte immer so niedliche rosa Wangen und...“ - „Aufhören!!!!“ Meike war langsam genervt „Wie kann er denn im Kloster sein, wenn er hier liegt. Also, nun tippen Sie bitte mit Ihren Krallen die Namen ein und sagen Sie uns wo die Beiden liegen, dann sind wir auch schon wieder weg.“ Eingeschnappt verzog die Mitarbeiterin ihre geschminkten Lippen, warf Jimmy einen letzten Blick zu, und tippte die Namen ein. „Sie liegen beide auf Station 3 , Zimmer 25.“  

Jimmy rannte sofort los „In dem Zimmer lag auch Barby, ich weiß wo das ist. Los, kommt.“ Er stürmte voran, wieder darauf bedacht nicht hinzufallen, und drückte schon einmal auf den Knopf für den Fahrstuhl. „Hoffentlich ist der Drachen nicht wieder da“ murmelte er, während der Fahrstuhl nach oben fuhr.  

Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich und Jimmy bedeutete den Anderen, sie sollen noch im Fahrstuhl bleiben, dann steckte er den Kopf aus der Fahrstuhltür, sah vorsichtig nach links und nach rechts (sicherheitshalber dann noch mal nach links) und drehte sich dann um „Die Luft ist rein. Kommt, aber seid leise.“ Auf Zehenspitzen gingen sie den Weg zum Zimmer, Kira hatte schon ihre Hand Richtung Türgriff gehalten, als sie donnernde Schritte hörten. Man meinte fast, der Boden vibrierte. „Oh nein. Zu spät. Das ist sie“ wisperte Jimmy vielsagend; und er hatte Recht, in diesem Moment baute sich der Drachen vor ihnen auf, die selbe Lernschwester wie vom letzten Mal im Schlepptau, stemmte die Hände in die schwabbeligen Hüften und holte tief Luft.  „Gleich speit sie Feuer“ sagte Jimmy trocken „glaubt mir, ich kenn die schon.“ Sie ging noch ein paar Schritte auf die Gruppe zu, dann drehte sie sich zu Barby und umarmte sie mit ihren speckigen Armen. „Oh, meine Liebe. Wie geht es Ihnen? Haben Sie sich etwas erholt?“  

Jimmy fiel aus allen Wolken. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Nun musste er mit ansehen, wie der Drache plötzlich nette Gesichtszüge bekam und Barby anstrahlte. Er war verwirrt. War das wirklich der selbe Drache wie damals? Er schüttelte den Kopf und drehte sich wieder zur Tür, Kira hatte sie bereits geöffnet und so betrat er das Krankenzimmer, in dem seine beiden Brüder selig schlummerten. Die beiden Betten waren zusammen geschoben worden, so dass sie unmittelbar nebeneinander lagen. Patricia, die Jimmy und Kira inzwischen gefolgt war, schüttelte irritiert den Kopf „Warum haben die die Betten so zusammengestellt? Wenn Angelo aufwacht wird der wütend werden. Ich gehe mal den Drachen informieren, dass das so nicht geht.“ Mit diesen Worten verschwand sie wieder aus dem Zimmer, um kurz darauf mit dem Drachen erneut herein zu kommen. 

„Können Sie uns bitte sagen, warum die Betten so zusammen stehen? Ich glaube nicht, dass Angelo das gut finden würde.“ – „Sind Sie sich da sicher, Mrs. Kelly? Dieses Zusammenstellen der Betten geschah auf ausdrücklichen Wunsch, nein, Befehl der Herren Angelo und Paddy Kelly. Sie waren vorher nicht zu beruhigen, sie wollten unbedingt nebeneinander schlafen.“ Kira, die sich sofort neben Angelo gestellt hatte und vorsichtig sein Gesicht berührte, lächelte versonnen „Das ist doch toll, dann haben die Beiden sich wohl versöhnt.“ Angelo spürte wohl, dass seine Frau neben ihm stand, denn er zuckte und murmelte ihren Namen. Sie streichelte ihn einfach nur weiter und wandte sich an die Schwester „Was ist denn nun den Beiden überhaupt passiert?“  

Da wurde ihnen allen bewusst, dass sie bei dem ganzen Chaos auf dem Weg hierher die Sorgen um Paddy und Angelo total vergessen hatten, diese schlug nun wie der Urknall wieder auf sie ein. Blitzartig waren alle Sorgen und Ängste wieder da und alle bedrängten den Drachen. „Dazu bin ich eigentlich nicht befugt, nur die Ärzte dürfen Ihnen Auskunft über den Zustand der Patienten machen, tut mir leid.“ – „Ist denn ein Arzt im Hause?“ wollte Kira wissen. „Ich könnte mal nachsehen, ob der Assistenzarzt von Herrn Prof. Dr. Grubener im Hause ist, einen Moment bitte.“ Der Drachen verschwand aus der Tür.  

Patricia setzte sich seufzend auf einen Besucherstuhl und hielt sich die Hand auf den Magen, Kira stand weiterhin neben Angelo und streichelte seinen Kopf - sie war ganz erschrocken über die Verbände an seinem Kopf - Jimmy setzte sich ebenfalls auf einen Besucherstuhl und Meike setzte sich aufgrund des Platzmangels auf seinen Schoß, nur Barby blieb gegen die Wand gelehnt stehen. So warteten sie sehnsüchtig auf die Rückkehr des Drachens, die hoffentlich einen Arzt im Schlepptau hatte. 

Als es dann endlich klopfte, sprang Barby zur Tür und öffnete diese schwungvoll, doch es war weder der Drachen, noch der Arzt, der vor der Tür stand, sondern die Lernschwester. Barby sah sie fragend an. „Herr Dr. Blas bittet Sie alle in sein Büro“ sagte sie schüchtern aber bestimmt und so machte sich der Tross auf den Weg zum Arztzimmer.  

Kurze Zeit später saßen dann alle versammelt im Arztzimmer und blickten den gutaussehenden jungen Arzt an. Er saß lässig in Jeans und T-Shirt auf seinem Stuhl, den Kittel hatte er über die Stuhllehne gehängt, und ließ seine braunen, mandelförmigen Augen von einer Person zur anderen schweifen. Auf seinem Schreibtisch stand ein Schild mit seinem Namen „Dr. Ricardo Blas“. Als er merkte, dass von alleine keine Ruhe in die aufgebrachte Meute kehren würde, räusperte er sich einmal, wobei er sich gleichzeitig mit der Hand durch die verwuschelten braunen Haare fuhr und prompt kehrte Stille ein.  

„Sie möchten gerne wissen, was mit ihren Brüdern passiert ist, nicht wahr?“ Zustimmendes Murmeln erschallte. Er lächelte und dabei blitzten sein strahlend weißen Zähne. „Also, wir können es auch nur vermuten, aber es muss sich folgendermaßen zugetragen haben. Angelo Kelly fuhr über die nasse Fahrbahn, mit erhöhter Geschwindigkeit, daraufhin hat er wohl die Kontrolle über das Auto verloren und somit landeten beide im Graben. Dabei hatten sie noch Glück im Unglück, denn nur einen Meter weiter vorne befindet sich ein Wald, dort wären beide niemals so glimpflich davon gekommen.“  Er ließ seine Rede auf die Zuhörer wirken und setzte dann erneut an „Letztendlich haben Patrick Kelly und auch sein Bruder Angelo sich lediglich mehrere Prellungen zugezogen, Angelo hat zusätzlich einige Platzwunden und eine Gehirnerschütterung. Aber keine Frakturen oder ernsteren Schäden.“  

Alle atmeten auf, allen voran Kira, die unheimliche Angst davor hatte, dass ihr Mann nicht mehr so sein würde wie er früher war, aber diese Bedenken hatten sich glücklicherweise soeben zerstreut. So lächelte sie glücklich vor sich hin. „Aber was meinen Sie, wie lange müssen die Beiden hier bleiben?“ Patricia wollte wie immer alles ganz genau wissen.  

„Patrick Kelly können Sie morgen Abend abholen,“ er schmunzelte „beziehungsweise heute Abend, es ist ja doch schon eine fortgeschrittene Zeit.“ Er deutete aus dem Fenster, wo bereits der Prozess des Sonnenaufgangs nahezu abgeschlossen war „Angelo hingegen sollte noch mindestens einen Tag länger bleiben.“ Er schwieg wieder und sah fragend in die Runde, ob noch Fragen bestünden, doch niemand hatte mehr eine Frage und so verließ der Tross wieder das Büro des hübschen Assistenzarztes.  

„Ich glaube es ist besser, wenn wir nicht alle hier bleiben, wir sind einfach zu viele. Ein paar von uns sollten schlafen gehen“ fand Patricia. „Du hast Recht“ stimmte Jimmy ihr zu. Er sah sich in der Runde um „Ich glaube du solltest schlafen gehen, Tisha. Nimm Barby und Meike mit. Ich bleibe mit Kira hier, einverstanden?“  Kira war leichenblass, aber jeder wusste, dass keine 10 Pferde sie dazu bekommen würden, jetzt nach Hause zu gehen. Somit nickten alle, sogar Patricia, die eigentlich gerne geblieben wäre, aber selbst merkte, dass sie sich körperlich dazu nicht in der Lage fühlte. So verschwanden alle bis auf Kira und Jimmy.  

„Ich gehe uns einen Kaffee holen, okay? Geh doch schon einmal ins Zimmer zurück.“ Mit diesen Worten verschwand auch Jimmy, um kurze Zeit später mit zwei dampfenden Kaffee-Bechern zurück zu kommen. Er fand Kira auf einem Besucherstuhl, den sie neben Angelos Bett gestellt hatte, wieder streichelte sie sanft seinen Kopf und summte leise eine Melodie. Er stellte sich hinter sie und fasste ihr sanft auf die Schulter „Komm Kira, wir setzen uns an den Tisch. Angelo und Paddy brauchen ihre Ruhe. Trink in Ruhe deinen Kaffee. So setzten sich beide an den Tisch und starrten schweigend vor sich hin.  

„Ich würde gerne wissen was zwischen den Beiden passiert ist“ brach Jimmy das Schweigen. „Ich auch“ nickte Kira zustimmend „Angelo hat Paddy gehasst. Warum weiß ich leider auch nicht, er wollte darüber nie sprechen, aber es muss irgendetwas tief sitzendes gewesen sein.“ - „Naja, ich bin einfach nur erleichtert darüber, dass es ihnen gut geht und nichts schlimmeres passiert ist“ – „Ja, ich auch.“  

Trotz des Kaffees dauerte es dennoch nicht lange und Kira und Jimmy schliefen unruhig auf den Besucherstühlen ein, die Köpfe an die Wand gelehnt, beziehungsweise auf den Tisch gelegt.

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Kommentare: 2
  • #1

    Die Micha (Sonntag, 10 Oktober 2010 12:42)

    Dieser Taxifahrer einfach nur zu geil!!! :-D

  • #2

    strangersworld (Dienstag, 12 Oktober 2010 22:30)

    Ja, nicht wahr :-D
    Ist euch aufgefallen, dass der in manchen Geschichten von mir auch seinen Auftritt hat? :-D
    Und PW hat den auch schon mal eingebaut :-D
    Ich liebe diesen Charakter :-P