3. Ohne Ausweg?

Patricia saß mit ihren 2 Kindern und ihrem Mann Denis im Wohnzimmer von Jimmy und seiner Frau Meike. „Ich freue mich für Barby, dass es mit ihr und Tom zur Zeit so gut läuft. Sie grübelt nicht mehr soviel und ihr Therapeut hat mir gesagt sie mache große Fortschritte.“ Patricia dachte an das gestrige Gespräch mit Barbys nettem Therapeuten. Jimmy lächelte sie an „Das ist wirklich schön. Ich freue mich auch so für sie.“ Jimmy stimmte nickend seiner Schwester zu. „Vielleicht tritt sie ja auch irgendwann einmal wieder mit uns auf“ sinnierte Jimmy. „Wir sollten da nichts überstürzen, schließlich hat sie sich gerade erst einigermaßen gefangen, wir sollten sie zu nichts drängen.“ Patricia sah ihn ernst an.     

„Hast ja Recht, Trisha“ lachte er. „Ich würde mich nur so schrecklich freuen.“ – „Ich weiß was du meinst, mir geht es ja genauso.“    

In diesem Moment fing Alexander an zu jammern „Mama, ich will nach Hause.“ – „Ist ja gut, mein Schatz, wir wollten ohnehin jetzt los.“ Sie gab ihrem ältesten Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Hol doch schon mal deine Jacke.“ Alexander stürmte los.    

Stöhnend erhob sie sich. Auch Denis stand aus seinem Sessel auf, er hatte Ignatius auf dem Arm, der bereits kurz vorm Einschlafen war. Alle umarmten sich zum Abschied und Jimmy und Meike brachten Patricia und Denis zur Tür. Dort kämpfte Alexander noch mit seiner Jacke. Der Ärmel wollte nicht so wie er wollte, aber helfen ließ er sich auch nicht. So warteten sie geduldig bis Alex abfuhrbereit an der Tür stand. Patricia setzte ihm noch eine Mütze auf und dann gingen sie hinaus in die Kälte.   

Auf dem Weg nach Hause redete Patricia wie ein Wasserfall. Es schien, Barbys verbesserter Zustand hatte positiven Einfluss auf das Gemüt ihrer älteren Schwester. Denis grinste in sich hinein und ließ sie reden. Er nickte nur an den Stellen wo sie es von ihm erwartete, war aber ansonsten still. Er war auch froh über die aktuellen Ereignisse. Aber er war auch skeptisch, zu oft ging es mit Barby in den letzten Jahren auf und ab. Mal ging es ihr besser, dann wieder schlechter und er hatte einfach Angst, das seine Frau sich zu früh freute. Sie war geradezu euphorisch, aber er wollte sie heute nicht in ihrer Euphorie bremsen. Also lächelte er nur und freute sich für sie.    

„Hey Denis, schau mal: In Barbys Zimmer brennt kein Licht. Das heißt bestimmt sie ist wieder bei Tom.“ – „Vielleicht schläft sie aber auch schon, Liebes.“ – „Du Pessimist“ lachte sie ihren Mann verliebt an. Alexander stieg aus dem Auto aus und wartete geduldig am Eingang auf seine Eltern. Diese holten die ganzen Sachen aus dem Auto und Denis nahm Ignatius auf den Arm, der inzwischen fest schlief.    

Als die Jungs fest schliefen und die Sachen aus dem Auto verstaut waren setzten sie sich ins Wohnzimmer nebeneinander auf die Couch. Sie kuschelten sich aneinander und genossen die ungewohnte Ruhe zu zweit, als sie plötzlich ein lautes Geräusch hörten. 
 „Hast du das gehört, Denis?“ Patricias Augen waren weit aufgerissen vor Angst. Ihre ersten Gedanken galten den Kindern, die auf der anderen Seite des Flurs schliefen. „Hab ich, Tricia. Mach dir keine Gedanken, das war garantiert nur Durchzug. Aber Patricia wusste sehr wohl, dass sich dieses Geräusch von gewöhnlicher Zugluft unterschied. „Ich gehe jetzt Alex und Igantius holen!“ – „Nein, ich gehe vor. Du bleibst hinter mir.“ Denis schaltete im Flur das Licht ein. Doch dort war nichts. Alles war unverändert, wie sie es vorhin hinterlassen hatten. Denis ging weiter und durchkämmte mit Tricia auch die Zimmer der Jungs, doch nirgends ein Zeichen, was dieses Geräusch gewesen sein könnte.  

„Barby“ hauchte Patricia. „Oh mein Gott, es kann nur noch aus Barbys Zimmer gekommen sein“ Sie hatte plötzlich eine schreckliche Vorahnung, sie dachte nicht mehr an Denis Warnungen und auch nicht an ihre Angst. Sie wusste, dass es mit ihrer jüngeren Schwester zusammenhing. Sie sprintete los und öffnete die Tür.   

Denis sah seine Frau zur Tür von Barbys Zimmer laufen. Dann hörte er nur noch einen lauten Schrei und sah wie seine Frau im Türrahmen zusammenbrach „Barby, Süße...“ stammelte sie. Aber Patricia musste warten, er musste erst einen Blick auf seine Schwägerin werfen.   

Barby lag verkrümmt auf dem Boden, aus ihrem Kopf strömte Blut, welches sich als braune Lache auf dem hellen Teppich sammelte. Denis zögerte nicht lange, sprang über Patricia und eilte zu Barby. Er versuchte, sich einen Überblick über die Situtaion zu verschaffen und versorgte zuerst ihre Platzwunde am Kopf mit dem bisschen Verbandsmaterial, was die Hausapotheke zu bieten hat, zwischendrin brüllte er die apathische Patricia an, sofort den Notarzt zu rufen.   

Patricia konnte das alles nicht glauben. Was war passiert? Wer wollte Barby töten? Wie durch einen Nebel drang Denis’ Stimme zu ihr durch, aber sie verstand nicht, was er ihr sagen wollte. Sie saß immer noch im Türrahmen und konnte nur immer wieder ihre Schwester ansehen, die blutend auf dem Boden lag. „Barby...“ stammelte sie mehrmals hintereinander. Sie stand unter Schock und bekam auch gar nicht mit, dass Denis sich erhob und eilig den Notarzt rief. Er legte nach dem Telefonat den Hörer zurück in die Ladestation und hob Patricia hoch. Sanft legte er sie auf das große Sofa, wo sie teilnahmslos liegen blieb.    

In diesem Augenblick hörte er ein lautes Kinderschreien. „Oh nein, Alex“ brummte er und lief wieder los. Alexander war aufgewacht von dem Lärm, den die Erwachsenen produzierten und wollte nachsehen, was passiert war. Doch damit hatte er nicht gerechnet und er konnte auch nicht begreifen was passiert war. „Papa,“ heulte er „was ist mit Tante Barby los?“ – „Schscht, mein Großer, nichts ist passiert. Sie hat sich nur gestoßen und schläft jetzt.“ – „Ja?“ fragte er mit kindlichem Unwissen. „Ja, mach dir keine Sorgen, der Arzt kommt gleich und dann geht es ihr bald besser.“ Da klingelte es auch schon an der Haustür, mit Alex auf dem Arm öffnete Denis die Eingangstür. „Wo liegt die Verletzte?“ Denis zeigte ihnen den Weg und machte auch auf Patricia aufmerksam, die inzwischen wieder aufgestanden war und nun leichenblass im Flur stand.    

Patricia bekam ein Beruhigungsmittel verabreicht und schlief, nachdem Denis sie ins Bett gelegt hatte, ein. Barby wurde vom Notarzt abtransportiert und ins nächste Krankenhaus gebracht. Denis hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, aber er hatte jetzt auch nicht die Möglichkeit darüber nachzudenken. Er musste jetzt erst mal ein Telefonat erledigen.

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Kommentare: 3
  • #1

    Die Micha (Samstag, 09 Oktober 2010 17:55)

    Oh man, was ein Schock! Mal sehen wie's weiter geht!

  • #2

    mandy (Montag, 23 Januar 2012 00:23)

    Mich würde mal so ins geheim interessieren, ob diese erfundenen storys ansatzweise was mit der realität zutun haben, dass barby depressiv ist (oder war) dass wissen wir, aber ob ein paar einzelheiten der geschichte auf der wahrheit beruht, dass wissen nur gott und die kellys allein... vielleicht liegen phantasie und wahrheit dicht beiander...??

  • #3

    mandy (Montag, 23 Januar 2012 00:25)

    Sorry verschrieben am ende... aber ihr wisst was gemeint ist!