7. Eine Torte mit Hindernissen

Jimmy saß in seinem Auto und fluchte „Komm schon, geh an, du Scheiß-Karre.“ Doch das Auto wollte und wollte einfach nicht anspringen. Er stieg wieder aus dem Auto aus und trat fest gegen den Reifen. „Auuuu....“ Ein Schmerz durchzuckte seinen Knöchel „Verdammt. Das musste ja passieren...“ Meike, die Jimmys Schrei gehört hatte kam angelaufen „Was ist denn passiert?“ - „Das blöde Auto geht nicht an.“ - „Ah ja und deswegen hältst du dir den Fuß und schreist wie ein Verrückter...“ - „Hab dagegen getreten.“ Meike kicherte und holte ihr Handy aus der Hosentasche. Sie rief ihm ein Taxi und stellte sich danach hinter ihn und schlang die Arme um seinen Oberkörper.  

„Du bist süß.“ - „Ich bin nicht süß. Männer sind nie süß.“ - „Oh doch, DU bist es.“ Sie lachte wieder, er befreite sich aus ihrer Umarmung und drehte sich zu ihr um. Er sah ihr tief in die Augen.  

„Und du bist wunderschön.“ Sie errötete vor Freude ein bisschen bei seinen Worten. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und drückte sie sanft gegen das Auto. Sein Gesicht kam ihrem immer näher. Vergessen war der Schmerz im Fuß, er hatte nur noch Augen für Meike. Zärtlich küsste er sie und sie erwiderte seinen Kuss voller Hingabe, ihre Zungen trafen sich und spielten miteinander.  Beide vergaßen sie alles um sich herum und küssten sich immer leidenschaftlicher. Seine Hand wanderte unter ihren Pullover und streichelte ihren Bauch und ihren Rücken. Sie erschauderte und bekam eine Gänsehaut, seine Hände waren so rau und doch gleichzeitig so zärtlich. Sie spürte seine Erregung und hätte ihn am liebsten an Ort und Stelle vernascht. Sie öffnete seinen Mantel und begann ebenfalls seinen Rücken zu streicheln, dann wanderte ihre Hand auf seinen Bauch und von da aus ein Stückchen tiefer. Jimmy stöhnte leise auf.  

„Guden Dach, Sie ham a Täxi bestelld?“ Erschrocken fuhren sie auseinander und Jimmy riss die Augen auf. Er sortierte hastig seine Klamotten und drehte sich dann zu dem Taxifahrer um. 

„Oh nein, bitte nicht schon wieder Sie! Da komme ich doch nie beim Konditor an. Gibt es denn in ganz Köln nur einen einzigen Taxifahrer?“ Er hielt sich theatralisch die Hände vor sein Gesicht und schüttelte den Kopf.  „Wäs soll’n das heißn? Isch hab Se letztes Mol gud zum Krangenhäus gebracht. Sie ham Mist gebäut!“ Der sächsische Taxifahrer lief beim Gedanken an ihr letztes Zusammentreffen zornesrot an. „Äußerdem ham Se immer noch nisch de Rebaradurkostn für meein Taxi gezaahlt.“ 

„Iiiich soll die Reparaturkosten für Ihr marodes Taxi zahlen? Wer ist denn damals drei Mal am Krankenhaus vorbei gefahren und dann mitten in einer Schießerei gelandet?“  

„Hey, hey, hey, hey....” Meike schob die zwei Kampfhähne auseinander und stellte sich dazwischen. „Jimmy, du steigst schon mal ins Taxi ein. Los!“ Er tat wie befohlen und stieg ein. „Und Sie,“ wandte sie sich an den Fahrer, „geben mir am besten mal ihre Bankverbindung, dann regeln wir das schon alles irgendwie.“ Aus dem Auto hörte man nur ein sehr lang gezogenes „Ooooh neeeeein! Das wirst du nicht tun, Meike.“  

Aber Meike wäre nicht Jimmys Frau, wenn sie nicht ein ebenso großer Sturkopf wäre wie ihr Mann. Sie tat als hätte sie nichts gehört und regelte alles mit dem Taxifahrer.  

Leider konnte sie Jimmy nicht begleiten, da sie sich um die Kinder kümmern musste und außerdem wollte sie schon früher im Partykeller sein, damit sie evtl. noch etwas helfen konnte. So fuhren Jimmy und der Taxifahrer alleine los.   

Den gesamten Weg zur Konditorei schwiegen sie sich an. Jimmy hatte die Arme vor dem Körper verschränkt und dachte an Meike und wie gerne er jetzt unanständige Dinge mit ihr machen würde. Dann kamen sie bei der Konditorei an und Jimmy bemerkte, dass er nun ein Problem hatte:  

Aufgrund seiner schmutzigen Gedanken zeichnete sich deutlich eine Beule in seiner Leistengegend ab. Erschrocken starrte er auf die Wölbung. „Nu ei. Wasn doa bassiert?“ Der Taxifahrer starrte ihm auf die Leibesmitte. „Ich weiß auch nicht... Ist einfach so gekommen.“  - „Un nü?“ – „Ich weiß es auch nicht. Ich muss doch die Torte holen. Aber so kann ich da keinesfalls reingehen.“ - „Känn isch Ihnen vielleischt behilflisch seein?“ - „Wie wollen Sie mir denn helfen?“ Entsetzt starrte er den Taxifahrer an und versuchte diesen ekeligen Gedanken, den er gerade hatte, aus seinem Gehirn zu verbannen. „Isch günnde de Dorde holen.“ Stolz, dass er so eine gute Idee gehabt hatte, nickte er Jimmy eifrig zu. „Geht ja nicht, ich muss sie noch bezahlen und Sie können ja nicht mit meiner Kreditkarte zahlen. Also muss ich doch selbst rein, aber wie?“ Er kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Se könndn kaldes Wasser drüber kibben.“ - „Sehr lustig, wo soll ich denn hier jetzt kaltes Wasser herbekommen?“ - „Stimmd ooch wieder. Das is wirklisch a verzwigte Siduation.“ - „Ich ruf mal Angelo an, vielleicht kann der mir helfen.“ 

Er tippte umständlich Angelos Nummer ein und hielt sein mobiles Telefon an sein Ohr. „Hallo, hier spricht der automatische Anrufverantworter, äh sorry, Anrufbeantworter von äh Angelo...“ . „Hör auf mich zu verarschen. Du bist dran, das merk ich doch. Ich hab ein Problem.“ Angelo lachte sich schlapp, weil er sich selbst so lustig fand.  

Jimmy erklärte Angelo sein Problem und dieser fing an noch lauter zu lachen. „Du hast waaaas... Ha Ha Ha Ha Ha Ha......Und was soll ich da tun? Wäre Meike dafür nicht besser geeignet.” Angelo lachte grunzend und auch Jimmy konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Warte mal kurz, Jimmy.“ Er hörte wie Angelo das Handy ein Stückchen vom Ohr weghielt und brüllte: „Hört mir mal alle zu. Jimmy hat eine verräterische Beule in der Hose und bekommt sie ohne Meike nicht weg. Eigentlich müsste er aber die Torte holen, hat jemand einen Tipp für ihn?“ 

„Abschneiden“ brüllte Joey und lachte sich schlapp. Jimmy wurde langsam ärgerlich. Eigentlich wollte er nur Angelo um seinen Rat fragen und nun wussten es alle seine Geschwister und deren Partner. Na, da konnte er sich ja nachher etwas anhören.  

„Haste gehört, Jimmy? Joey sagt du sollst ihn abschneiden.“ Joey und Angelo lachten beide grunzend und konnten sich vor Lachen kaum noch halten. „Ach, ihr könnt mich mal.“ Er legte auf. „Da wird mir wohl oder übel nichts anderes übrig bleiben, ich muss da jetzt wohl so rein..." Er atmete einmal tief durch und verließ das Auto in Richtung Konditorei.  

Puh, Glück gehabt, schoss ihm durch den Kopf, denn die Konditorei war, bis auf die Konditorin, leer. Sie wusste auch schon was er wollte und holte die Torte. Er sah sie sich kurz an, bezahlte und verließ die Konditorei. Draußen lief er so schnell er konnte zum Taxi, zumindest hatte er das vor, aber das Taxi war weg...  

Scheiße, fuhr es ihm durch den Kopf. Was mach ich jetzt? Aber dann sah er das Taxi auf der anderen Seite der Straße stehen und lief sobald es grün wurde über die Ampel. „So, das war’s. Nun müssen wir ganz schnell zu meiner Schwester fahren.“ Er nannte dem Fahrer die Adresse und dann ging es weiter.

 

 „Ha ha ha ha hahahahahah....“ Als Jimmy Patricias Partykeller betrat wurde er von allen Seiten ausgelacht. „Ja, ja, ja! Lacht mich ruhig aus. Als wenn euch das noch nie passiert wäre“ Jimmys Laune war auf dem Nullpunkt. „Nicht mehr seit ich 18 bin.“ Angelo konnte sich vor Lachen kaum noch auf dem Stuhl halten, sein Gesicht war dunkelrot angelaufen. „Ach, ihr seid solche Penner.“ Jimmy war beleidigt und verließ den Partykeller wieder, er wollte sich im Bad kurz frisch machen. Es dauerte auch nicht lange und da klopfte es schon an der Tür. „Haut ab, ihr Idioten.“  

„Jetzt bin ich aber beleidigt“ sagte eine weibliche Stimme hinter der Tür. Jimmy öffnete die Tür und stand seiner Frau gegenüber. „Ich dachte wir könnten da weitermachen wo wir vorhin aufgehört haben“ lächelte sie verführerisch. Er betrachtete sie von oben bis unten, sie trug einen kurzen Rock, eine Strumpfhose, Pumps und eine Bluse von der sie den obersten Knopf bereits geöffnet hatte.  

Er zog sie wollüstig ins Bad, schloss ab und schob ihren Rock hoch. Jetzt sah er, dass sie keine komplizierte Strumpfhose trug, sondern halterlose Strümpfe und auf den Slip hatte sie auch verzichtet. Jimmys Erregung steigerte sich ins unermessliche. Er drückte sie gegen die Tür, hob sie ein Stückchen hoch und Meike umklammerte ihn mit ihren Beinen. Jimmy, der vergessen hatte sich die Hose zu öffnen musste dies nun umständlich erledigen und wurde wahnsinnig. Dann hatte er es geschafft. Die Hose war unten und der Weg war frei.  

Zwei Minuten später war alles vorbei, Meike rückte ihren Rock zurecht und verließ das Bad. Jimmy stand, immer noch schwer atmend, an die Wand gelehnt im Bad und konnte gar nicht glauben was da gerade passiert war. Seine schlechte Laune war vergessen und er ging wieder zurück zu seinen Geschwistern in den Keller.

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Kommentare: 6
  • #1

    melli (Freitag, 08 Oktober 2010 19:42)

    HAHAHAHAH....
    Lange nicht mehr so gelacht!
    Einfach nur klasse!
    Zum Glück bin ich eine Frau :D
    Joey seine Antwort war der Brüller : ABSCHNEIDEN!!!

    *daumenhoch*

  • #2

    strangersworld (Freitag, 08 Oktober 2010 21:37)

    :-D Danke für dein FB. Ich bin in vielen Situationen auch glücklich eine Frau zu sein :-P

  • #3

    Die Micha (Samstag, 09 Oktober 2010 18:53)

    Oh man wie lustig ist denn bitte das???
    Ha ha ha! Ich hätte mich wahrscheinlich auch nicht mehr eingekriegt vor lachen!!! :-D

  • #4

    strangersworld (Samstag, 09 Oktober 2010 19:58)

    Ich wüsste auch nicht, wie lange ich mich in so einer Situation ich mich hätte beherrschen können :-P

  • #5

    Sophie (Montag, 02 Mai 2011 12:23)

    Ha ha ha lustig!

  • #6

    Rina (Sonntag, 10 März 2013 16:39)

    haha, du hast wohl ein Herz für die Sachsen? ;)

    Ich liebe diesen Dialekt, vor allem da er in meiner Heimat gesprochen wird.
    Echt klasse!!!