8. Überraschungen und Streitigkeiten

Gerade als er unten ankam klingelte es an der Tür. „Hätte es nicht eine Minute früher klingeln können?“ meckerte Angelo, als Jimmy keine Anstalten machte nochmal hoch zu gehen, „Dann gehe ich eben hoch“ So verschwand Angelo und kam zwei Minuten später mit einem Geschenk in der Hand wieder runter.

Er schüttelte es und legte sein Ohr drauf. John, der zwischenzeitlich mit seiner Frau Maite angekommen war, stellte sich neben seinen jüngsten Bruder. „Hey, zeig mal. Was ist denn das?“ Er grabschte nach dem Päckchen, doch Angelo zog es weg. „Das ist für Barby, nicht für dich.“ – „Und wo hast du es her?“ wollte John wissen. „Es lag vor der Tür, ich konnte aber niemanden sehen. Was da wohl drin ist?“  

„Das wirst du noch rechtzeitig genug erfahren“ mischte Maite sich ein und stibitzte ihm das Päckchen, aber auch nur, damit sie es selbst schütteln konnte. „Meint ihr, es fällt auf, wenn wir es kurz öffnen?“ „Ja, das glaube ich schon“ meinte John und entwendete ihr das Päckchen. Er legte das Paket zu den anderen Geschenken und stellte sich mit verschränkten Armen davor. „Och John, das kannst du uns nicht antun. Wir wollen doch nur wissen was drin ist, nicht dass es etwas schreckliches enthält, du weißt wie sensibel Barby ist.“ Maite versuchte John zu umgarnen, aber dieser blieb standhaft „Nein, ihr setzt euch jetzt alle auf eure Plätze und wartet. Sie müssten jeden Moment eintreffen.“ Maite verzog das Gesicht und setzte sich schmollend zu Angelo auf das Sofa. „Mach mal Platz hier, Brüderchen.“  

Dann klingelte es erneut an der Tür. „Oh, das werden sie sein.“ Jimmy sprintete an die Tür und öffnete mit einem fetten Grinsen im Gesicht. 

Patricia schob ihn beiseite und verschwand sofort auf dem Gäste-WC. Barby stand ihm Gegenüber und lächelte ihn scheu an. Jimmy breitete seine Arme aus und nahm sie in den Arm. So standen sie einige Zeit, bis Barby sich von ihm löste. „Was machst du denn hier? Das ist ja eine Überraschung.“ Rief sie begeistert. „Ich hab mich eben so auf dich gefreut“ Während sie sich ihrer Jacke entledigte, holte er ihre Koffer aus dem Auto und stellte sie achtlos in Patricias Hausflur.  

Patricia kam in diesem Moment aus dem Bad und warf Jimmy einen Blick zu, der ihm sagte, dass es nun los ging. Jimmy räusperte sich „Hey Barby, ich würde dir gerne etwas zeigen, ich hab es im Keller stehen.“ Zu zweit gingen sie die Kellertreppe hinab. Kein Geräusch war zu hören, langsam öffnete Jimmy die Kellertür und schaltete die Festbeleuchtung ein.  

„HAPPY BIRTHDAY TO YOU, HAPPY BIRTHDAY TO YOU, HAPPY BIRTHDAY DEAR BARBY, HAPPY BIRTHDAY TO YOU“  

Barby war sprachlos, da standen alle ihre Geschwister, deren Ehepartner und Kinder und sangen für sie. Ihr schossen vor Freude Tränen in die Augen, sie wischte sie mit dem Handrücken weg und drehte sich zu Jimmy um. „Danke“ schluchzte sie „ich dachte schon ihr hättet meinen Geburtstag vergessen, keine Karte, kein Gruß. Aber dann so etwas, das ist so schön.“ - „Das tun wir doch gerne für dich. Und sieh, es sind alle da, na ja, fast alle. Paddy konnte nicht weg aus dem Kloster, aber ansonsten sind alle da. Aber nun dreh dich doch erst mal um und sieh was da zur Tür hinein kommt.“ Sie drehte sich um und sah Patricia und Denis im Türrahmen stehen, in den Händen hielten sie die gigantische Geburtstagstorte mit unzähligen brennenden Kerzen. - „Oh, ihr seid so lieb!“ 

Nachdem die Torte an ihrem Platz stand und sie die Kerzen ausgepustet hatte, fand sie auch endlich die Zeit ihre Geschwister, Schwägerinnen und Schwager zu begrüßen. Sie ging reihum und ließ sich Zeit, mit jedem sprach sie kurz und bedankte sich. 

Dann war es Zeit die Torte anzuschneiden, wie die Geier standen Angelo und Maite in der ersten Reihe und hielten Barby ihren Teller unter die Nase, damit sie das erste Stück bekämen. Barby lachte und sah ihre jüngsten Geschwister an „Wer so gierig ist, stellt sich gefälligst hinten an.“ - „Was?“ Angelo und Maite sahen sich erschrocken an „das kannst du uns nicht antun“ beschwerten sie sich im Chor. „Doch, kann ich. Kommt mal alle her. Bevor diese zwei Gierschlunde die ganze Torte in einem Haps auffuttern, solltet ihr euch lieber etwas nehmen“ lachte sie.  

Patricia, die ohnehin den ganzen Tag über noch nichts gegessen hatte, eilte mit ihrem Teller zur Torte und empfing das erste Stück.“ Wie angekündigt erhielten Maite und Angelo das letzte Stück. Sie waren zwar tödlich beleidigt und überlegten erst, ob sie die Torte boykottieren sollten, aber dann siegte doch der Appetit.  

Sie aßen gemütlich ihre Torten auf, als Maite plötzlich etwas einfiel, sie sprang vom Sofa auf „Das Geschenk. Barby, für dich ist ein Geschenk angekommen. Es stand so vor der Tür, ohne Absender.“ Sie lief los und überreichte Barby das Geschenk, nervös als ob es ihres wäre.  

„Los, komm schon, öffne es.“ Alle Blicke waren auf Barby gerichtet, als diese die Schleife des Geschenks langsam öffnete und den Deckel abnahm. „Was ist es?“ quakte Angelo, der aufgestanden war um besser sehen zu können.  

„Noch ein Päckchen“ Auch dieses zweite Päckchen öffnete sie und auch darin befand sich ein weiteres Paket mit Schleife. Schließlich war nur noch ein kleines Päckchen übrig, sie zog mechanisch die Schleife ab und warf einen Blick in den Karton. „Ooooh“ entfuhr es ihr. „Was denn? Zeig es uns. Bitte“ Angelo hüpfte vor Aufregung wie ein Gummiball auf und ab. Barby zog eine Schmuckschatulle heraus, hob den Deckel. Zum Vorschein kam eine kleine silberne Kette mit einem Anhänger in Form einer Blume. Die Schmuckschatulle wurde herumgereicht, währenddessen suchten Barby und Maite nach einem Zeichen, wer der Absender gewesen sein könnte, aber nichts deutete auf den Absender.  

Jimmy band Barby die Kette um. „Gut siehst du damit aus. Wer das wohl gewesen sein könnte?“ - "Ich weiß es auch nicht. Eigentlich kann das ja nur Björn gewesen sein, oder?“ - „Aber wie soll der das Paket vor die Tür gestellt haben, außerdem: wann soll er die Kette gekauft haben?“ warf Jimmy ein. „Außerdem sieht die Kette ziemlich teuer aus.“ Barbys Augen verdunkelten sich „Meint ihr die ist von Tom?“ Patricia schüttelte den Kopf „Von wem diese Kette auch immer ist, du wirst es sicherlich bald herausfinden. Sie ist jedenfalls wunderschön.“ 

Sie genossen die Feier und es wurde immer später. Die Kinder waren zwischenzeitlich von diversen Kindermädchen abgeholt worden, so dass die Erwachsenen in Ruhe feiern konnten. Barby blühte richtig auf, als Angelo seine Gitarre rausholte und Kathy ihr Akkordeon und anfingen zu spielen, sang und tanzte sie dazu, wie in alten Zeiten. Sie führte sich auf wie ein kleines Kind und genoss die Aufmerksamkeit, die ihr alle entgegenbrachten.  

„Oh, ich glaube es hat geklingelt, wer das wohl ist“ Barby lief die Treppen hinauf und öffnete die Haustür. Dann klappte ihre Kinnlade herunter. „Du? Was machst du hier?" 

Sie hielt sich die Hand vor den Mund und konnte es nicht glauben. Sie hatte ihn so lange nicht mehr gesehen. Prompt begann sie schon wieder zu weinen. 

„Hey, wein doch nicht.“ - „Ich freu mich so, dass du hier bist.“ Er nahm sie liebevoll in die Arme und streichelte ihr über den Kopf. „Darf ich reinkommen?“ er grinste sein verschmitztes Lächeln, welches alle so an ihm liebten. „Aber natürlich. Du darfst immer reinkommen. Aber erzähl, wie kommt es, dass du hier bist.“ - „Das ist eine lange Geschichte,“ antwortete er „die würde ich dir gerne bei etwas Essbarem erzählen.“ - „Mir? Das kannst du auch gleich allen anderen erzählen. Komm mit.“ Sie zog ihn aufgeregt hinter sich her in den Party-Keller. „Leute, schaut mal wen ich hier mitgebracht habe.“ Grinste sie und ging dann einen Schritt zur Seite. 

„Paddy“ brüllte Patricia und rannte auf ihn zu, stürmisch fiel sie ihm um den Hals. Die anderen folgten ihrem Beispiel und wollten ihn auch umarmen. Lange war es her, dass sie sich gesehen hatten und wenn dann immer nur sehr kurz und meist sehr oberflächlich. Nachdem sie ihn alle ausreichend begrüßt hatten, zog er erst einmal lachend seine Jacke aus und quetschte sich dann zwischen Maite und Patricia auf ein Sofa. Denis drückte ihm einen Teller Salat in die Hand. „Du musst doch hungrig sein, oder?“

„Kannst du Gedanken lesen?“ lachte er. Gemütlich begann er seinen Salat zu essen, während alle ihn ungeduldig anstarrten. „Was is’n?“ fragte er mit vollem Mund und spuckte dabei ein paar zerkaute Salatblätter durch die Gegend. „Wir wollen wissen was dich hierher treibt? Du konntest doch eigentlich nicht kommen, oder?“ wollte Patricia wissen. „Hmm... Mö... Eigentlif...“ 

„Paddy, erst schlucken, dann reden.“ Patricia sah ihn ermahnend an, er kaute demonstrativ übertrieben und schluckte theatralisch. „So besser? Er öffnete seinen Mund weit und zeigte somit, dass er nichts mehr im Mund hatte. Sie verzog das Gesicht. „Ja, besser“ 

„Also, eigentlich konnte ich zur Zeit auch gar nicht weg. Aber mir ist während eines Gebetes klar geworden, dass ich euch nicht länger missen möchte. Ihr fehlt mir sehr und ich möchte wieder in eurer Nähe sein. Ich habe soviel verpasst und konnte niemandem helfen.“ Er deutete auf Barby „Dass es Barby schlecht ging, zum Beispiel, habe ich erst zwei Tage später erfahren.“ Er machte eine kurze Pause um Luft zu holen „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, glaubt mir, und habe auch mit vielen Leuten darüber gesprochen und lange darüber nachgedacht, aber ich möchte das nicht mehr. Ich will wieder Musik machen, möchte Gitarre und Klavier spielen, singen, Lieder schreiben und produzieren, Videos drehen, auf Tour gehen. Aber ich muss euch enttäuschen: Ich möchte nicht mehr in die Band, ich möchte das ganze solo durchziehen. Es werden sich ja sicherlich noch einige Fans von mir finden.“ Er grinste schelmisch und ließ die Worte auf seine Geschwister wirken, somit nutzte er die Gelegenheit und schaufelte sich die nächste Portion Salat in den Mund. Erst waren alle sprachlos, doch dann fingen alle gleichzeitig an zu reden, da Paddy aber weiterhin seinen Salat aß und nicht antwortete fingen seine Geschwister an untereinander zu diskutieren. 

„Puh, vielen Dank, Denis. Ich bin pappsatt. Obwohl... So ein Stückchen Torte könnte ich noch vertragen.“ Er grinste wieder. Denis erhob sich, legte ein Stück Torte auf einen Teller und reichte diesen seinem Schwager, welcher genüsslich die Torte aß und sich jeden Bissen auf der Zunge zergehen ließ. Danach beugte Patricia sich zu ihm hinüber „Paddy, sag mal, wo schläfst du eigentlich heute Nacht? Und überhaupt?“

Dieser zuckte mit den Schultern „Keine Ahnung. Da ich euch überraschen wollte, konnte ich natürlich auch nichts planen, hab einfach gehofft ich könnte bei einem von euch unterkommen.“ Er sah in die Runde. „Also, du könntest heute Nacht gerne bei mir auf dem Sofa schlafen, aber das Gästezimmer wird bereits von Barby belegt.“ Patricia sah ihn bedauernd an. 

„Wir wohnen leider zu weit weg, sorry Pad“ entschuldigte sich John. 

„Ich wohne zur Zeit auch nur in einer Übergangslösung“ war auch bei Kathy nichts zu machen. 

„Ich könnte dir auch nur ein Sofa anbieten, Meike und ich nutzen unser Gästezimmer zur Zeit als Abstellkammer“ Jimmy konnte leider auch nichts positives beitragen. 

„Oh, Paddy, ich würd dich sooo gerne aufnehmen,“ quietschte Maite „aber wir wohnen ja auch zu weit weg.“ 

Joey kratzte sich verlegen am Kopf „Unsere Gästezimmer sind leider auch beide von Freunden von Tanja belegt. Tut mir leid, Brüderchen.“ 

Angelo, der die ganze Zeit abgewartet hatte schaute ihn nun kalt an „Tja, bei uns wäre wohl ein Zimmer frei.“ 

Paddy schaute ihn ebenso kalt an „Wäre schön, wenn ich für ein paar Nächte bei euch wohnen könnte,“ er sah nun Kira an „ich bemühe mich auch schnellstmöglich um eine eigene Bleibe.“ - „Kein Problem“ antwortete Kira sanft mit einem Seitenblick auf ihren Mann „komm einfach mit zu uns und bleib so lange du möchtest.“ - „Also, wenn das wirklich okay für euch ist und wenn auch Angelo kein Problem damit hat.“ - „Warum sollte ich ein Problem damit haben?“ fuhr Angelo ihn forsch an. Paddy runzelte die Stirn „Das weiß ich nicht, sag es mir.“

„Ich habe kein Problem. Du kommst nachher mit zu uns und dann ist alles gut.“ Angelo nahm sich erneut ein Stück Torte und stopfte es in sich hinein. Kira legte ihrem Mann die Hand auf den Arm und sah ihn zärtlich an, doch er erwiderte ihren Blick nicht, sondern starrte verdrießlich vor sich hin. 

Paddy wandte sich schnell ab und sah seine Schwester an „Hey Trisha, gib mir mal die Gitarre.“ Sie reichte sie ihm und er nahm sie in die Hand. Bedächtig strich er über die Saiten. Zuerst zupfte er nur ein bisschen, doch Stück für Stück gewöhnte er sich an die Gitarre und ging dazu über eine ruhige Melodie zu spielen. Es war eine Melodie die seine Geschwister nicht kannten, die aber jedem auf Anhieb gefiel. „Hast du die Melodie im Kloster komponiert?“ Paddy nickte nur und spielte seine Melodie zu Ende.  

„Ja, die habe ich im Kloster komponiert, aber ich habe leider keinen Text dazu. Ich habe irgendwann angefangen diese Melodie zu spielen, hab sie dann aufgeschrieben und verfeinert. Jetzt muss mir nur noch ein passender Text einfallen. Aber ich glaube ich bin da ein bisschen aus der Übung, mir fehlt irgendwie die Inspiration.“

„An welche Art Inspiration denkst du?“ wollte Maite wissen „Ich kann dir sonst auch einen Text dazu schreiben, oder frag Angelo, der kann alles. Autsch....“ Angelo hatte ihr grinsend ein Sofakissen an den Kopf geworfen, daraufhin stürzte Maite sich spaßend auf ihren Bruder und kitzelte ihn. 

„Erbarmen, Hilfe.... Nehmt meine dicke Schwester von mir weg.“

„Was? DU nennst mich dick? Na warte....“ Sie zog ihn vom Sofa auf den Boden und setzte sich triumphierend auf ihn drauf. Angelo brüllte laut und versuchte Maite von sich herunter zu schieben, aber er hatte keine Chance. Belustigt verschränkte sie die Arme vor dem Körper. „Jetzt sieh mal zu, wie du mich hier wieder runter kriegst.“ Kira und Florent sahen sich schmunzelnd an „Man sollte meinen die zwei wären erwachsen.“ - „Ich glaube die Beiden werden nie erwachsen“ antwortete Kira lachend. „Da könntest du wohl Recht haben.“ Die beiden Geschwister tollten noch eine Weile herum, währenddessen setzte Paddy sich zu Jimmy und Joey, die gerade dabei waren eine Flasche Bier auf ex zu trinken. 

„Gewonnen“ lallte Jimmy. „Das is ungereeecht“ lallte Joey zurück „du bis’ auch älter als ich“ - „Was had’n das midnander su tun?“ Joey schwankte bedenklich auf seinem Stuhl hin und her „had viiiiel damid su tun.... Du haddesd mehr Seit zum üüüben.“ 

Paddy lachte die Zwei aus „sagt mal, wie viele Flaschen Bier habt ihr bitte schon intus?“ - „Gaar keins, `s war’s ersde...“ - „Warum glaube ich dir das bloß nicht, Jimmy? Aber nun lasst mich doch mal mitspielen, kommt schon, gebt mir auch ein Bier“. Joey besorgte drei neue Flaschen. „Kennsu die Spielregeln? Hicks.“ - „Jo, kenn ich, Joey. So schnell wie möglich trinken und wer als erster die Flasche leer hat, der hat gewonnen.“ 

„Geeenau...“ Joey versuchte Paddy in die Augen zu sehen, aber es funktionierte nicht wirklich, er sah immer durch ihn hindurch. „So, Brüder. Iihr kennd ja den Startschuss“ auch Jimmy schwankte bedenklich „Eeex oder Kelly-Fan“ Das war das Start-Signal und die Jungs hoben ihr Bier an die Münder und ließen das Gebräu in ihren Hals fließen.  

„Gewonnen“ rief Paddy aus „He he... Und dass obwohl ich seit Ewigkeiten keinen Alkohol mehr getrunken habe...“ Jimmy und Joey bekamen jedoch gar nichts mehr mit. Plötzlich standen John und Denis neben den Dreien. „Hey, wir wollen auch mitspielen.“ John setzte sich neben Jimmy, drehte sich zu seinem jüngsten Bruder um, der immer noch auf dem Boden mit Maite lag „Hey Angelo, willst du nicht auch mitspielen?“ 

„Hä? Was spielt ihr denn? Und wie soll ich mitspielen, wenn dieses Monster auf mir rumturnt?“ Dieser Satz brachte ihm einen erneuten Schlag mit dem Kissen ein, welches Maite sich vom Sofa gezogen hatte. „Hey Maite, geh mal bitte Bier aus dem Kühlschrank holen. Wir brauchen Angelo jetzt hier. Los jetzt, sofort. Barby hilft dir bestimmt dabei.“ Barby stand sofort auf und tänzelte auf Maite zu „Komm, wir lassen die Jungs ihre Spielchen spielen. Lass uns hochgehen“ Sie nahm Maites Hände und gemeinsam verschwanden sie aus dem Partykeller. 

Angelo setzte sich mit zerzausten Haaren und hochrotem Kopf an den Tisch „Ein Bier kann ich jetzt tatsächlich gut vertragen.“ Er öffnete seinen Zopf und versuchte mit den Fingern Ordnung hineinzubringen, allerdings ohne sichtbaren Erfolg. Dieses Spiel zogen sie noch eine ganze Zeit lang weiter durch, nur Jimmy und Joey mussten ausscheiden, da sie später schlafend in der Ecke lagen, ihre Ehefrauen Meike und Tanja waren da aber eiskalt: sie fuhren nach Hause und ließen ihre Männer auf dem Boden liegen. 

So löste sich die Party langsam auf. Am Ende saßen nur noch Angelo, John und Paddy stockbesoffen am Tisch. Kira und Maite lagen auf dem Sofa und unterhielten sich, bis Maite aufstand und zu John hinüberging. „Wie sieht’s aus, wollen wir langsam mal los?“ fragte sie ihn auf spanisch. John schüttelte den Kopf. „Nee, is doch grad sooo lustich...“ 

Doch Maite ließ ihren ganzen Charme spielen und versuchte ihn mit kleinen erotischen Anspielungen zu locken, als das auch nicht half, packte sie ihn und zerrte ihn hinter sich her zum Ausgang. Somit saßen Angelo und Paddy allein am Tisch. Schweigend saßen sie sich gegenüber. 

„So, Jungs, ich würde sagen ich verschwinde noch mal für kleine Mädchen und dann fahren wir los, okay?“ Kira verschwand auch aus dem Raum und somit waren Angelo und Paddy ganz alleine. Immer noch redete keiner mit dem anderen. „Was hasdn du eigendlisch gegen mich?“ lallte Paddy. „Nix“ kam es einsilbig von Angelo zurück.  

„Hey, kleiner Bruder“ er wollte den Arm um Angelo legen, doch dieser stieß den Arm sofort wieder weg „’S kann doch so nich mid uns weidergeh’n. ‚Schab disch doch geeehrn...“

„F*** You...“ lallte Angelo zurück „Immer mögen alle immer nur dich, ich, äh, ich bin deenen sooo eeegaaaal...“ er wurde weinerlich „Du bis’ so ein sch*** Penner. Wüürd dir echt gern ma’ die Fresssse polier’n...“ 

„Dann tu’s doch. Ich hab keine Aaangst vor dir.“ Kaum hatte Paddy diesen Satz ausgesprochen flog Angelos Faust mitten in sein Gesicht. Glücklicherweise hatte Angelo schon einiges an Alkohol intus, sonst wäre der Schlag sicherlich härter ausgefallen. Paddy hatte das kaum realisiert, da flog die nächste Faust knapp an seinem Ohr vorbei. Bei diesem Versuch stolperte Angelo und fiel direkt in Paddys Arme. „Du bissa koohooomisch... Ers’ willse mir die Fresssse polier’n, dann guschels’u mid mir...“ Paddy fand sich total lustig und lachte sich über seinen Witz schlapp. Angelo konnte ihn nicht so lustig finden. 

„Deine Nase bluded übrig’ns“ - “Oh… Hassu’n Tasch’ntuch?” - “Nö” antwortete Angelo gleichgültig und befreite sich aus Paddys Armen. „Nimm doch die Dischdeecke“ - „Seeeeehr guuuuude Ideeeeeee, Annnschloooo“ Er schwankte zur Tischdecke und säuberte sich damit die Nase. 

„Was ist denn hier los?“ rief Kira entsetzt, als sie den Raum betrat „Kaum lässt man euch mal 5 Minuten allein macht ihr hier nur Unsinn. Was ist denn passiert?“ Schuldbewusst standen Paddy und Angelo nebeneinander und senkten die Köpfe, aber keiner antwortete. „Oh Mann. Die Tischdecke müssen wir Patricia wohl ersetzen. Das klär ich morgen. Nun ab mit euch ins Auto. Husch, Husch.“

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Kommentare: 6
  • #1

    melli (Freitag, 08 Oktober 2010 19:57)

    Auf diesen Tag warte ich so sehnsüchtig,das Paddy irgendwann einmal zurückkommt! Ei Traum von vielen :((

    Ich musste wieder so lachen : EX oder KELLY FAN!! :D

    Eine Freundin und ich sagen dann immer : Schmeißt die Gläser weg,wir sind Kelly Fans ;)

  • #2

    strangersworld (Freitag, 08 Oktober 2010 21:40)

    Den kannte ich bisher noch nicht *LOL* Aber in meiner Umgebung gibt es einige, die eben genau diesen Spruch verwenden. Ex, oder KElly-Fan
    *LOL* Den MUSSTE ich irgendwie einbauen ;-)
    Danke, für deine fleißigen Feedbacks :-)

  • #3

    Die Micha (Samstag, 09 Oktober 2010 19:09)

    Ja, auf diesen Tag warte ich auch! Ich befürchte nun das wir ewig darauf warten können! :-(

    Ich liebe besoffene Kellys! :-D

  • #4

    strangersworld (Samstag, 09 Oktober 2010 19:57)

    Ja, das fürchte ich allerdings auch :-(
    Aber umso mehr Spaß macht es dann, so etwas zu lesen :-)

  • #5

    Anke (Donnerstag, 21 April 2011 15:54)

    Ok nun muss ich auch nen Kommentar loslassen ;)
    Mittlerweile ist ja aus dem Traum ernst geworden und Paddy ist wirklich aus dem Kloster draussen ;)

    Aber der Trinkspruch ist echt genial!!!!!

    Echt auch ne schöne geschichte!!!

  • #6

    mandy (Sonntag, 22 Januar 2012 22:41)

    ja und er hat mittlerweile auch wieder konzerte gegeben, (stille nacht) war selbst bei einem konzert!!Hoffentlich nicht dass letzte mal...